U20 Europameisterschaft 3000m, Sebastian Frey, Tallinn (Estland)
Am 19. Juli war es so weit – die U20 Europameisterschaft in Tallinn/EST stand vor der Tür. Sicherlich der Höhepunkt vieler Athleten im Wettkampfjahr. Meine Vorbereitungen verliefen super und ich konnte mich stetig steigern. Ich war Medaillienanwärter, doch eine Woche vor der EM hat mich dann eine Verkühlung erwischt und ich war einfach nicht mehr 100% fit. Ich trainierte so gut es geht und versuchte alles. Leider konnte ich die Erkältung nicht mehr schnell genug loswerden und musste mit verlegter Nase an den Start gehen. Das Rennen verlief so gar nicht nach meinen Vorstellungen und ich verpasste das Finale um eine halbe Sekunde. Naja – zufrieden war ich nicht mit meiner Leistung, aber ich konnte sowieso nichts mehr ändern und deswegen habe ich nicht mehr viel darüber nachgedacht. Life goes on! 🙂
Österreichischer Rekord U20 5000m, von links nach rechts: Dietmar Millonig, Sebastian Frey, Karl Sander
Dieses Wochenende startete ich bei meinem ersten 5000m Wettkampf bei der Laufnacht in Regensburg und konnte mit einer Zeit von 14:04,55 die U20 EM Norm für Tallinn & U20 WM Norm für Nairobi erzielen. Noch dazu blieb ich unter der U23 EM Norm und dem österreichischen U20 Rekord von der Lauflegende Dietmar Millonig. Der Rekord aus dem Jahr 1974(!) stand zuvor bei 14:15 und ich konnte diesen um mehr als 10 Sekunden verbessern. Der älteste männliche ÖLV-U20-Rekord (47 Jahre alt) ist nun Geschichte. Damit katapultiere ich mich auch auf Platz 6 der Europarangliste.
Dass mein erster 5000er auf der Bahn gleich so aufgeht, ist ein Traum. Der späte Startzeitpunkt (20:55) war an diesem heißen Tag ein Segen, aber es hatte immer noch um die 30°C und war extrem schwül. Ich konnte mich mit einem nassen Handtuch runterkühlen und ein wenig Energie sparen.
Das Rennen:
Der Startschuss ist gefallen. Ich war guter Dinge und wusste, dass ich gut drauf bin. Dennoch ist auch immer ein gewisses Risiko dabei, denn 5000m sind lang und da kann schon mal was passieren. Die 2000m Marke passierte ich in 5:24min. Bei 3000m hatte ich 8:23min auf der Uhr, was auch gleichzeitig das U20 EM Limit auf 3000m war. Bei 400m to go zündete ich noch einmal den Turbo und konnte mich mit einer 61s Schlussrunde vom 6. auf den 3. Platz vorschieben. Dann war es geglückt – der Rekord ist meiner & ich habe mein erstes 5000m Rennen erfolgreich absolviert.
Dass der bisherige Rekordhalter Didi Millonig auch vor Ort war, war ein super Zufall und mir eine Ehre. Jetzt geht es noch einmal mit einem Ausdauertrainingsblock weiter bis zu den U20 Europameisterschaften in Tallinn (EST).
